Bei der Erzeugung von Sinterlagern haben sich vor allem zwei Legierungen etabliert: das Sintereisen sowie die Sinterbronze. Herkömmliche Lager besitzen einen beträchtlichen Wartungsaufwand und einen gesteigerten Verschleiß, da wurde es notwendig Werkstoffe zu entwickeln, die wartungsarm sind und sich dauerhaft rechnen. Die Sinterbronze ist einer dieser Werkstoffe.
Was ist Sinterbronze eigentlich?
Dieser Werkstoff bietet ideale Eigenschaften für die wartungsarmen Sinterlager. Er hat eine geringe Reibung und eine hohe Belastung. Das zu Formteilen gepresste Bronzepulver wird bei Temperaturen von 750 bis 900 °C in reduzierender Atmosphäre gesintert. Im Anschluss werden die hieraus geformten Teile kalibriert und mit Schmierölen getränkt. Die Sinterbronze Sn ist für eine höhere Belastung vorgesehen und wird unter Zusatz von 2 % Graphit hergestellt. Das Ergebnis sind Lager mit hoher Laufruhe und gesteigerter Leistungsfähigkeit.
Eigenschaften der Sinterbronze
Der Werkstoff hat eine zulässige Gleitgeschwindigkeit von maximal 0,1 bis 4 m/s. Er hat eine zulässige spezifische Belastung, von einem statischen maximalen Druck von 35 N/mm². Die zulässige spezifische Belastung ist ein dynamischer maximaler Druck von 10 N/mm². Der maximale pv-Wert ist 2,5 N/mm² * m/s. Der Temperaturbereich bei dem dieser Werkstoff eingesetzt werden darf ist -20 bis +120 °C. Das mineralische Tränkungsöl entspricht dem der Norm ISO VG 68. Das geringste Öl-Tränkungsvolumen ist 22 % bei einer Dichte von 6,4 bis 6,8 g/cm³. Alles in allem kann man sagen, dass die Sinterbronze ein widerstandsfähiger Werkstoff für wartungsarme Gleitlager ist.
Verwendung in diversen Bauformen
Der Werkstoff wird in diversen Bauformen für Gleitlager verwendet. Als Sinterbronzebuchsen sowie Bundbuchsen in diversen Größen. Auch als Kalottenlager sowie Bundkalottenlager wird Sinterbronze gepresst. Es gibt Vollstücke und Rohlinge hiervon. So kann jedes nur erdenkliche benötigte Bauteil passgenau gemacht werden. Rohlinge können gut mechanisch bearbeitet werden. https://infotechnikworld.com/werkstoffpruefmaschine/
Was ist beim Einsatz der Sinterbronze zu berücksichtigen?
Beim Gebrauch von ölgetränkten Sinterlagern spielen die Oberfläche der Welle sowie die Härte eine wichtige Rolle. Der Ölfilm, der sich bildet ist recht dünn, so kann es bereits bei geringfügigen Rauhigkeiten der Oberfläche zu einem beachtlichen Verschleiß kommen. Die Wellen müssen durch Feinschleifen, Polieren und Härten feinbearbeitet werden. Das Lagerspiel zwischen Bohrung und Welle muss geringer sein als bei den massiven Lagern. Eine Zusatzschmierung mit Depotfetten und in Öl getränkten Filzen erhöht die Nutzungsdauer der Bronzesinterlager um den Faktor 4. Die Qualität der benutzten Tränköle ist gleichermaßen maßgeblich für die Nutzungsdauer der aus Sinterbronze gefertigten Sinterlager. Das Hauptaugenmerk dabei wird auf die Wartungsfreiheit gelegt. Sinterlager sind allerdings empfindlich gegen Stöße und Kantenpressung, sodass sie mit Vorsicht bearbeitet werden müssen.
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